Bienenwachstücher im Eigenbau

Bienenwachstücher sind ja eigentlich ein alter Hut! Gehört haben wir wahrscheinlich alle mal davon. Warum sie allerdings zwischenzeitlich fast von der Bildfläche verschwunden sind, ist mir schleierhaft. Sie helfen nämlich nicht nur Verpackungsabfall vermeiden, sondern sind wirklich mega praktisch. Angesichts des doch rechts stolzen Anschaffungspreises des fertigen Produktes, liegt es natürlich nahe, es mal mit der DIY-Variante zu versuchen. Wir haben’s probiert und es ist also keine Hexerei!

WAS ES BRAUCHT:

  • frisch gewaschener Stoff aus reiner Baumwolle
  • Zickzack-Schere
  • Bienenwachs
  • Kerzenrechaud mit Pfanne oder Metall-Schüssel fürs Schmelzen im Wasserbad
  • Lebensmittelpinsel
  • Backtrennfolie
  • Bügeleisen

WIE MAN ES ANGEHT:

Stoff in der gewünschten Form und Grösse zuschneiden. Man kann runde Schüsseln übrigens auch mit rechteckigen Tücher abdecken, sie müssen einfach gross genug sein.

Bienenwachs schmelzen, entweder in der Rechaud-Pfanne oder in einer Metall-Schüssel im Wasserbad.

Arbeitsfläche mit ein Stück Backtrennfolie belegen, Stoff darauf legen und mit flüssigem Bienenwachs in mutigen Strichen bepinseln.

Den bepinselten Stoff mit Backtrennfolie abdecken und den Wachs mit dem heissen Bügeleisen gleichmässig auf dem Stoff verteilen.

Am Rand wird etwas überschüssiger Wachs rauskommen. Falls ihr mehrere Tücher in verschiedenen Grössen herstellen wollt, immer mit den kleinsten Anfangen, so könnt ihr die gleiche Backtrennfolie mehrmals benutzten.

Fertige Tücher kurz trocknen lassen. Restwachs aus der Schüssel auf Backtrennpapier geben und trocknen lassen. Alle Reste abkratzen und für späteren Gebrauch (z.B. Salbenherstellung, Wachskerzen, weitere Wachstücher) in einem Glas mit Deckel lagern.

UNSERE ERFAHRUNGEN NACH HALBJÄHRIGEM EINSATZ DER BIENENWACHSTÜCHER:

Anfangs sind die Tücher schön steif, mit der Zeit allerdings aber überhaupt nicht mehr, Beigabe von Öl bei der Herstellung kann man sich also sparen. Auch wenn die Tücher weich sind, lässt sich immer noch alles schön einschlagen.

Die Tücher nehmen den Geschmack der eingepackten Lebensmittel etwas an, daher lohnt es sich zum Beispiel Zwiebeln immer ins gleiche Tuch zu packen. Abgesehen von rohem Fleisch, eignen sich die Wachstücher eigentlich für alle nicht flüssigen Lebensmittel.

Die Tücher lassen sich mit kühlem Wasser und etwas Spülmittel problemlos reinigen. Heisses Wasser eignet sich natürlich nicht, da sonst der Wachs gleich mit ausgewaschen würde.

Bei Ausflügen packen wir jeweils die Sandwiches in Wachstücher ein und alle Sandwich-Päckli in einen Stoffbeutel. Die leeren Wachstücher versorgen wir dann schön gefaltet gleich wieder im Stoffbeutel.

Beim Essen kann man die Wachstücher auf den Schoss legen und so fallen allfällige Brösel einfach aufs Tuch.

Unsere drei Söhne benützen die Wachstücher täglich für ihre Pausenbrote und lieben das System. Sie waren natürlich auch an der Herstellung massgeblich beteiligt.

Braucht man die Wachstücher zum Abdecken von Schüsseln oder anderen Behältern, sollte man sie noch mit einem Band oder einem Gummi befestigen.

50 g Bienenwachs kostet in der Drogerie um die 8 Franken.

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