Unser kleiner Hund hatte die schlechte Angewohnheit, wie aus dem Nichts aus der Thuja-Hecke aufzutauchen und arglose Fussgänger mit seinem Gebell zu erschrecken. Diesem Verhalten mussten wir einen Riegel schieben. Unser Garten wird gern als «wildromantisch» bezeichnet. Die vielen Büsche wuchern jedes Jahr fleissig vor sich hin und so fällt immer ganz viel Schnittmaterial an. Dieses Schnittmaterial haben wir zu einem Flechtzaun verarbeitet. Das sieht toll aus und die Fussgänger auf der anderen Seite der Thuja-Hecke können wieder aufatmen. Vielleicht würde auch deinem Garten so ein Flechtzaun aus Totholz gut stehen? Totholz klingt etwas morbide, wird aber so genannt, wenn es nicht wieder austreibt. Wir haben vor allem Eschen-, Aprikosen, Hartriegel- und Haseltriebe verwendet.
Vorbereitung
Unser Zaun ist etwa 6 Meter lang und 50 cm hoch. Wir haben ca. alle 30 cm einen 70 cm langen Pfosten in die Erde geschlagen (21 Pflöcke). Diese haben wir vorher angespitzt, damit sie sich leichter einschlagen lassen. Für diese Länge und Höhe des Zauns braucht es ungefähr 100 Ruten, die zwischen 170 bis 200 cm lang sind. Wir haben den Zaun sehr dicht geflochten und dafür Ruten in unterschiedlicher Dicke verwendet. Bei den dickeren Ruten mussten wir auch mal einen Pfosten auslassen, da diese nicht gleich biegsam sind, wie die dünneren.
Werden die Ruten frisch ab Schnitt verarbeitet, sind sie noch schön biegsam. Falls du aber, wie wir, die Ruten erst mal sammelst, solltest du sie vor der Verarbeitung ein paar Tage wässern. So werden sie wieder biegsam und lassen sich leicht flechten.
Flechten
Sobald die Pfosten eingeschlagen sind und die Ruten biegsam genug sind, geht es ans Flechten. Die Ruten abwechselnd vor und hinter dem Pfahl entlang ziehen, so dass die Ruten gut verkeilt sind und nicht rausrutschen können. Das Ende der ersten Rute und Anfang der Folgerute müssen etwas überlappen. Das Geflecht zwischendurch immer wieder mal festschieben. Damit die Spannung nicht verlorengeht, kannst du die ersten und letzten Ruten mit etwas Draht oder Schnur befestigen.
Unser Zaun steht direkt bei den Thuja und da wächst bekanntlich kaum etwas. Wenn dein Flechtzaun aber im Freien steht, kannst du ihn als Rankhilfe für Edelwinden, Kapuzinerkresse oder Zierkürbis nutzen.
Haltbarkeit
Ewig hält der Zaun leider nicht und muss etwas alle 6 Jahre wieder ersetzt werden. Aber unser wildromantischer Garten liefert ja laufend neues Material.