Fantasy Basel – ein Familienabenteuer

Hast du schon von der Fantasy Basel, der Swiss Comic Con, gehört? Sie findet seit 2015 statt und zieht jedes Jahr Fantasy-, Film-, Game-, Comic- und Cosplay-Fans aus ganz Europa an. Dieses Jahr sind rund 62’000 Personen dem Ruf gefolgt – so auch wir.

Wir haben uns zwei Tage davor spontan entschieden, als Familie vom Planeten Tatooine teilzunehmen. Dies hat vor allem unseren Jüngsten, als grössten Star Wars-Fan der Familie, begeistert. Improvisation war gefragt und so wurden am Tag zuvor auch noch alte Vorhänge zu einem Kostüm verarbeitet. Wie war es aber denn nun als Tatooiner ins Fantasy-Abenteuer einzutauchen?

Schon vor dem Messe-Gebäude trafen wir auf Jango Fett.

In Halle 1 konnten wir voll und ganz ins StarWars-Universum eintauchen.

Zuerst mussten wir mal überprüfen, ob wir das Farbkonzept für Tatooine eingehalten haben.
In der Tatooine Cantine schmiedeten wir dann Pläne für eine Machtübernahme.
Der Coup war erfolgreich und unser Jüngster kam an die Macht!
Leider konnte er sich nur für kurze Zeit auf dem Thron halten. Uns blieb nur die Flucht nach Endor. Doch auch hier waren uns die Storm Trooper auf der Spur.
Sie fuhren schweres Geschütz auf!
Es kam wie es kommen musste, die Kinder wurden geschnappt
und bald darauf hatten sie uns alle.
Angesichts der grossen Übermacht unserer Gegner hatten wir einfach keine Chance!

Vielleicht hat es sich nicht ganz so abgespielt, aber in Halle 1 kamen Star Wars-Fans wirklich voll auf ihre Kosten: Neben den zahlreichen, überall auftauchenden Star Wars-Cosplayern, der von Project X1 realisierten Nachbildungen des Throns von Jabba the Hut, der Endor-Basis und dem AT-ST-Läufer in Originalgrösse gab es auch eine schöne Ausstellung detailgetreuer Fan-Nachbildungen der Yavin-Gruppe aus Polen.

Der Millieum-Falcon nachgebaut von der Gruppe yavin.pl
Modelle von AT-AT-Läufern, gebaut von der Gruppe yavin.pl
Miniatur-Replika einer Station auf Tatooine (yavin.pl)
B1-Kampfdroid-Replika (yavin.pl)
AT-ST-Läufer in voller Pracht (Project X1).
Amidala, Han Solo, Poe Dameron, Ewoks, Jawas, R2-D2, R2-K2, Tuscan-Raiders … alle da!

Die Reporterin von France3 fand es toll, dass wir als ganze Familie verkleidet unterwegs waren und hat uns für die Elsässer-Regionalnachrichten interviewt. Sowohl in den Mittags- als auch in den Abendnachrichten wurde ein Beitrag zur Fantasy Basel gesendet, in dem auch wir als Gruppe einen kurzen Auftritt haben. Aus urheberrechtlichen Gründen dürfen wir hier keinen Ausschnitt publizieren, die Beiträge sind aber auf France3 über die Replay-Funktion während 30 Tagen einsehbar. Link

COSPLAY

Ein Herzstück der Fantasy-Basel sind natürlich die vielen Cosplayers. Der Einfallsreichtum und die Liebe zum Detail der zum Teil extrem aufwändig gestalteten Kostüme war sehr beeindruckend und machen das Festival zu etwas ganz Besonderem. An der Fantasy Basel wird auch ein Cosplay-Wettbewerb durchgeführt. Die Teilnehmenden melden sich jeweils im Vorfeld an, müssen sich an bestimmte Kriterien halten und verkörpern ihre Figur dann auch auf der grossen Bühne vor Publikum. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden von einer internationalen Jury gewählt. Hauptpreis? Eine BERNINA-Nähmaschine!
Gleich nach dem internationalen Contest gibt es noch einen “Open Catwalk” mit Wettbewerb für Kurzentschlossene.

Wo sonst trifft man Steven Spielberg, Superman, Jack Sparrow und Indiana Jones gleichzeitig?
Und auch die Bewohner von Mittelerde waren vertreten und erklärten sich gerne für ein Gruppenfoto bereit.

PANELS UND KONFERENZEN

Während aller drei Festival-Tage gibt es grosses Angebot an Panels und Vorträgen und schon allein dafür würde sich ein Besuch der Messe lohnen.

Die Qual der Wahl: Alfred Enoch aus Harry Potter und Dan Fogler aus Fantastic Beasts zuhören oder sich doch lieber bei John Howe inspirieren lassen?
Un das ist nur das Programm für den Freitag …
John Howe erzählt über sein Schaffen und beantwortet auch Fragen aus dem Publikum.

John Howe erzählte eindrücklich davon, wie er beim Erschaffen seiner Landschaften einen beinahe geografischen Ansatz verfolgt und sich ihm so die zu erzschaffende Welt Stück für Stück eröffnet. Er hat auch an der neuen Amazon-Serie aus dem Tolkien-Universum mitgearbeitet und freut sich auf die Szenen am Meer. Er findet es wichtig, beim Zeichnen einfach dran zu bleiben und die kreative Energie fliessen zu lassen. So lange sich der Bleistift noch bewegt, geschieht auch etwas. Auch er geht mit der Zeit und nutzt sowohl traditionelle, wie auch digitale Hilfsmittel. Wann immer möglich, versucht er auch mit Modellen zu arbeiten. Er hat auch darauf hingewiesen, wie wichtig Pop-Kultur für die Menschheit ist. Jeder Mensch weiss, was mit einem Drachen gemeint ist und könnte einen beschreiben, obwohl nie jemand einen echten gesehen hat. Vor ein paar Jahren hätte aber noch fast niemand einen Balrog beschreiben können, inzwischen hat sich aber die Version der Peter-Jackson-Filme etabliert und ist Teil des gemeinsamen Bewusstseins geworden.

Marc A. Herren führte uns gekonnt ins Universum des Perry Rhodan ein und wir wissen jetzt: Man kann jederzeit in einen neuen Zyklus einsteigen oder sich grad direkt auf die Neo-Reihe einlassen.

Perry Rohdan ist eine deutsche Science-Fiction-Buchserie, die wir alle nur dem Namen nach kannten. Die ersten Romanhefte wurden bereits 1961 herausgegeben und die Story geht immer weiter, hat aber inzwischen auch einige Seitentriebe entwickelt. Perry Rhodan ist die weltweit erfolgreichste Sciencie-Fiction-Bücher-Serie aller Zeiten. Marc A. Herren gehört zum Autorenteam und hat bereits über 40 Romane zur Saga beigesteuert.

LOCATION UND VERPFLEGUNG

Es war nicht nur unser erstes Mal an der Fantasy Basel, sondern auch unser erster Besuch des Messegebäudes und wir waren begeistert. Die Hallen 2.0, 2.1 und 2.2 sind um einen runden Innenhof angelegt. So kann man jederzeit ins Freie – sei es auf die rund um den Hof verlaufenden Aussengänge oder über die verschiedenen Treppen in den Innenhof hinunter.

Sicht auf den Innenhof mit den verschiedenen Verpflegungsständen.

Für das leibliche Wohl wurde nicht nur im Innenhof gesorgt. In jeder Halle hatte es immer wieder Zwischenbereiche mit Verpflegungsständen, Sitzgelegenheiten und Toiletten. So kam es trotz der hohen Besucherzahlen nie zum befürchteten Gedränge und angestanden sind wir kaum mal. Das Essens-Angebot reichte von veganen Pizzen, über Pulled Pork Burger, süsse Crêpes und diverse japanische Gerichte bis hin zur lila Süsskartoffel-Eiskrem im schwarzen Biscuit-Cone. Und überall einfach eine tolle, gemütliche und entspannte Stimmung.

KUNST

Die Fantasy Basel ist eindeutig auch eine Kunst-Messe: Vor den Augen der Besucherinnen und Besucher entstehen riesige Wandbilder; in der Artist Alley zeigen und verkaufen rund 200 Zeichnerinnen und Zeichner aus aller Welt ihre Werke und lassen die Besucherinnen und Besucher auch an der Entstehung neuer Werke teilhaben. Auch Tattoo-Artists zeigen ihre Designs und setzen die Nadel auf Wunsch gleich vor Ort an.

ALLES NUR FANTASY?

Fantasien entstehen in Köpfen und inspirieren nicht nur Künstler und Träumer, sondern auch die Wissenschaft. So erstaunt es nicht, dass auch das Swiss Space Museum und das European Southern Observatory mit sehr interessanten Informationsständen vertreten waren. Manchmal ist es auch die Realität, die fantastischer ist, als alles was wir uns ausdenken.

Freunde der japanischen Kultur kamen nicht nur im kulinarischen Bereich ganz auf ihre Kosten, es hatte auch noch einen japanischen Marktbereich mit Schwertern, Kimonos, Haushaltsgegenständen, wunderbaren Schalen und natürlich ganz viel Merchandising. Ausserdem war das Bernische Historische Museum mit “Mythos Samurai” vertreten, ein Stand widmete sich der Kunst des Ikebana und ein weiterer den Bonsai. Generell hatte es viele Kunstschaffende, Illustratoren und Illustratorinnen und Cosplayer aus dem Manga- und Anime-Bereich. Leider haben wir da, abgesehen von einer grossen Liebe für die Ghibli-Filme, keine Ahnung.

Auch dem Schwertkampf kam an der Fantasy Basel eine grosse Bedeutung zu. Gleich neben einem gut ausgestatteten Mittelaltermarkt in Halle 2.2 fanden Schwertkampf-Darbietungen und Instruktionen statt und in Halle 1.1 bot die Saber Academy fantastische Lichtschwert-Choreografien dar. Einen kleinen Eindruck davon, bietet unser Teaser-Film.

Halle 2.0 gehörte ganz den Gamern in allen Ausprägungen. Da liegen unsere Interessen etwas weniger, aber es sah auch hier sehr interessant aus.

Wir haben uns in dieser fantastischen Umgebung sehr gut amüsiert und hatten einen wundervollen Tag. Die Jungs fanden es witzig, sich mit ihren Helden aus Film und Literatur ablichten lassen zu können, sie genossen die tolle Stimmung und das ungewohnte Essen und kamen aus dem Staunen fast nicht heraus. Wir können den Organisierenden und Ausstellenden nur ein ganz grosses Kränzchen winden. Hinter der ganzen Organisation und in jedem Stand, jeder Darbietung, jedem Kostüm, jedem Vortrag und jedem Fan-Prop steckt ganz viel sehr konkrete Arbeit. Die Stimmung vor Ort war humorvoll, freundlich und respektvoll. Es gab kein Gedränge und ich hatte nie Angst, einen der Jungs zu verlieren. Als es Zeit wurde, sich auf den Heimweg zu machen, leerten sich die Hallen wie von selbst und niemand hatte das Gefühl, rausgedrängt zu werden. Das Messegelände liegt nur 3 Tram-Stationen vom Bahnhof entfernt und so haben wir auch die An- und Rückreise im ÖV sehr genossen – ausserdem – Hey! – eine ganze Tram voller Cosplayer…

und apropos Cosplay: Muss man sich für die Fantasy Basel verkleiden? Natürlich nicht! … aber verkleidet macht es einfach so viel mehr Spass!

Fantasy Basel – wir kommen wieder.

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