Astronauten im Wald

Für seinen Abenteuergeburtstag vor zwei Jahren wünschte sich unser Jüngster das Thema Astronauten und natürlich sollte das Ganze im Wald stattfinden. Wie das zusammenpasst? Nun, in unser aller Fantasie wurde der lokale Bus zum Space Shuttle und der nahe Wald zu einem neuentdeckten Planeten, den unsere Astronauten zu Fuss erkundeten und erforschten.

DAS ABENTEUER

Zuerst musste die Crew zusammengestellt und aufgeboten werden.

Als der grosse Tag endlich da war, wurden alle Expeditionsteilnehmer mit Raumanzügen, Schirmmützen, Rucksäcken, Stichproben-Beutel etwas Proviant und einem Omliproctor ausgestattet.

Auch ein Seil, ein Kompass, ein Feldstecher und ein paar Erste-Hilfe-Sets durften nicht fehlen. Die Gruppe wurde kurz gebrieft, damit alle wussten, worin ihr Auftrag bestand:

Das Omliproctor-Gerät wurde dem Expeditionsleiter übergeben und die Funktion kurz erklärt.

Nach der Landung des Spaceshuttles wurden von der Aufklärungssonde erste Anweisungen an den Omliproctor gesendet.

Die Astronauten machten sich eifrig auf den Weg. Die ersten Steinproben mussten an einem Steilhang entnommen werden. Die besten Kletterer erstiegen die Steilwand und machten das Seil fest, so das alle Expeditionsteilnehmer gefahrlos zur Stelle mit den blauen Mineralien hochkamen und eine Gesteinsprobe in ihren Stichproben-Beutel legen konnten.

Als nächstes sollte eine Höhle gefunden und erkundet werden. Die Sonde hatte Hinweise auf allfällige religiöse Artefakte gefunden. In der Höhle war es bis auf ein gespenstisches Licht sehr dunkel. Hier war es nicht mehr ganz allen Astronauten geheuer. Tatsächlich wurde aber eine goldene Schale und ein grosser Quarzstein gefunden. Nach kurzer Diskussion beschlossen die Expeditionsteilnehmer auch diese Gegenstände mitzunehmen.

Von der Sonde trafen via Omliproctor immer wieder Anweisungen, Fotos oder Kartenausschnitte ein. Wie es sich für eine erfahrene Crew gehört, konnten die Anweisungen mühelos interpretiert werden und so wurden Hütten untersucht, Rinnsale erkundet und sogar ein Bach überquert.

Immer wieder fanden die Astronauten merkwürdige Gewächse, geheimnisvolle Steine oder Artefakte einer einheimischen Alien-Kultur.  

Die Mission verlief sehr erfolgreich und über den Omliproctor trafen bereits Anweisungen ein, wo das Versorgungspaket gefunden werden könne. Da tauchten plötzlich wie aus dem Nichts drei bewaffnete Aliens auf und packten sich den Expeditionsleiter und zwei weitere Astronauten. Unter Drohgebärden machten sie sich mit ihnen aus dem Staub.

Nachdem der erste Schreck überwunden war, herrschte in der Gruppe kurz etwas Ratlosigkeit. Wie sollte es nun weitergehen? Da leitete aber zum Glück Mission Control ein Video der Aliens weiter, das dank modernster Übersetzungstechnologie sogar einigermassen verständlich war.

Das war also des Rätsels Lösung: Die Aliens wollen ihre Schale mit dem heiligen Stein wieder. Vorsichtig macht sich die Gruppe auf den Weg zur Übergabestelle. Eine sehr mutige Astronautin erklärt sich bereit, die Übergabe vorzunehmen. Der Rest der Gruppe hielt sich respektvoll zurück. Sobald die Aliens die Schale und den Stein wieder hatten, gaben sie die drei Astronauten frei und traten den Rückzug an.

Alle waren erleichtert und fassten wieder neuen Mut. Nun konnte endlich auch das Verpflegungspaket abgeholt werden und alle stärkten sich bei Speis und Trank und haben den grünen Planeten rund um den Rastplatz frei und unbeschwert erkundet.

DIE VORBEREITUNG

Die Raumanzüge

Du hast es natürlich sicher gleich bemerkt: Die Raumanzüge sind eigentlich Schutzkombis für Kinder. Wir haben sie einfach noch mit Gewebeband verziert und entsprechend beschriftet. Bei den schwarzen Gürteln handelt es sich um Taschengurtband, das mit einem Druckknopf verschlossen wird.

Die Schirmmützen

Die weissen Schirmmützen kann man bei Shops bestellen, die Bedarf für Spielgruppen verkaufen. Wir haben das Zeichen, unter Zuhilfenahme einer aus Karton gebastelten Schablone, mit einem Textilmarker aufgemalt.

Die Rucksäcke

Im Lauf der Jahre haben sich bei uns einige PP-Mehrweg-Einkaufstüten angesammelt. Diese sind auf der Rückseite alle weiss. Ich habe die Tüten zerschnitten und daraus die Rucksäcke genäht. Die Taschen hatten jeweils unterschiedliche Grössen und ich habe mich einfach nach den Gegebenheiten gerichtet. Die Rucksackträger sind aus Taschengurtband und müssen als erstes aufgenäht werden. Als Verschlussschlaufe diente ebenfalls Taschengurtband mit Druckknöpfen. Das Zeichen haben wir mittels Schablone und wasserfestem Filzstift aufgetragen.

Die Fundstücke

Die Fundstücke haben wir in der Brocki und aus unserem Fundus zusammengestellt und dann entsprechend kurz vor dem Fest im Wald deponiert. Natürlich haben wir alle Spuren unseres Abenteuers im Anschluss an das Fest wieder beseitigt.

Der Omliproctor

Wir haben ein i-Phone, das unsere Jungs als Nothandy ab und zu benutzen dürfen. Für diesen Einsatz als Omliproctor-Gerät (Name frei erfunden) haben wir «Papa» in Mission Control umgetauft und alle Hintergründe geändert. Ausserdem haben wir dafür gesorgt, dass nur WhatsApp, Google-Maps und der Kompass zur Verfügung standen. Papa aka «Mission Control» hat dann jeweils heimlich im richtigen Moment eine der im Vorfeld erstellten Mitteilungen an den «Omliproctor» abgesetzt.

Die Astronautennahrung

Neben etwas Schleckzeug haben die Astronauten Kräutertee in Trinkflaschen, Traubenzucker, Fruchtmus und Nussriegel erhalten.
Zur Stärkung gab es dann aus der Verpflegungskiste noch diverse Sandwiches und Süsses. Eine Geburtstagstorte durfte natürlich auch nicht fehlen, aber die kam nicht aus der Verpflegungskiste.

Die Fundstellen

Natürlich mussten wir auch dieses Mal die Strecke mehrmals auskundschaften, die Fundorte festlegen, die Fotos schiessen und dann die Fundgegenstände unmittelbar vor dem Fest auslegen.

Die Aliens

Gute Freunde von uns haben sich netterweise für diesen Einsatz zur Verfügung gestellt. Sie haben die nötigen Instruktionen erhalten und dann unsere drei Söhne entführt. Wir wollten ja nicht, das einer der Gäste wirklich Angst bekommt.

Vorab-Information an die Aliens

Solche Geburtstagsfeste sind natürlich extrem zeitaufwändig und deshalb haben wir für unsere Jungs auch nur je einen solchen Abenteuer-Geburtstag organisiert. Aber hat es Spass gemacht? Oh ja! Und wie! Es war sehr spannend und lustig die Kinder zu begleiten und ihre Reaktionen und Emotionen miterleben zu dürfen. Zur Vorbereitung mussten wir zudem einige Male in den Wald und das haben wir alle sehr genossen. So ein Vorhaben setzt einen kreativen Prozess in Gang und es ist sehr befriedigend, Ideen zu entwickeln und diese dann auch umzusetzen.

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