Saint-Léonard – Pfynwald – Lac de Géronde

Diesen Sommer war es soweit: Wir wollten den unteririschen See bei Saint-Léonard im Wallis endlich mit eigenen Augen erleben. Wir haben auf Google Maps nachgeschaut, wo genau im Wallis der Ort liegt und dabei bemerkt, dass sich der regionale Naturpark Pfynwald ganz in der Nähe des Höhlensees befindet. Höhlenausflug und Wandern im Wald – ein idealer Mix für einen Sommerausflug. Entdeckt man dabei per Zufall noch einen idyllischen Badesee ist das natürlich noch toller.

Der Eingang zu diesem Naturspektakel in Saint-Léonard präsentiert sich mit Kassenhäuschen, Souvenirladen und kleinem Imbiss nicht gerade sehr spektakulär. Nach dem Lösen der Billette hiess es erstmals abwarten bis eines der Boote wieder frei wurde und die Kinder entdeckten während dieser Zeit im Souvenirladen schon einiges, was sie unbedingt zu brauchen glaubten. Schliesslich wurden unsere Nummern aufgerufen und auf einer gewundenen Treppe steigen wir dann zum Höhleneingang hinunter. Jedes der Boote fasst um die 40 Personen – so ganz unter sich ist man also nicht. Während der halbstündigen Fahrt bis zum Ende der Höhle und wieder zurück informierte uns der Bootsführer in fliessendem Französisch und kreativem Deutsch über einige interessante Fakten rund um den See. Mit seiner Länge von 300 Metern ist er der grösste beschiffbare unterirdische See Europas. Erstaunlicherweise bleibt der Wasserpegel mehr oder weniger konstant und auch die Wassertemperatur von rund 11 Grad verändert sich kaum. Im See wurden Fische ausgesetzt, die gefüttert werden müssen und die nur dank des künstlichen Lichts überhaupt überleben können. Der See wurde erst 1946 nach einem Erdbeben entdeckt und seither wurde viel investiert, damit die Höhle gesichert und für Besucher zugänglich ist. Die Fahrt durch das kristallklare Wasser dieser kühlen und stillen Höhle hat etwas sehr Mystisches und Zauberhaftes. Wir waren alle  sehr beeindruckt.

Wieder im Auto steuerten wir unser nächstes Ziel an: den regionalen Naturpark-Pfynwald. Wo sich der Naturpark befindet, ist auf der Karte recht klar, aber Hinweise auf einen Parkplatz und einen geeigneten Einstieg waren nicht wirklich zu finden. Nach einigem motorisiertem Umherirren, bei dem wir auch den Badesee entdeckten, fanden wir einen kleinen unscheinbaren Parkplatz direkt an der Hauptstrasse und machten uns auf den Weg in den Wald.

Uns wurde schnell klar, dass wir uns zur Erforschung des Pfynwalds etwas besser hätten vorbereiten müssen und waren deshalb froh, das wir einfach dem gut ausgeschilderten “Rundgang Teiche” folgen konnten.

  Der rund 1.5 km lange Rundweg führt über föhrenbewachsene Hügel, vorbei an mehreren malerischen Teichen und blumenüberwachsenen Wiesen.

Dieser kurze Abstecher macht ganz eindeutig Lust auf mehr und wir werden uns ganz sicher mal einen ganzen Tag Zeit nehmen um diesen vielfältigen Naturpark richtig zu erkunden. Inzwischen habe ich auch endlich all die hilfreichen Routenvorschläge mit entsprechenden Karten auf der Website des Naturparks gefunden.

Die Kinder waren gar nicht unglücklich, dass noch genügend Zeit blieb für ein erfrischendes Bad im Gerundensee (Lac de Géronde), den wir ja unterwegs bereits erspäht hatten. Dieser See ist nur wenige Minuten von Stadtzentrum von Siders entfernt, frei zugänglich und bietet eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Einstiegsmöglichkeiten in den See gibt es zuhauf und wer Lust hat kann sich auch vom Holzsteg ins Wasser plumpsen lassen. Wir stürzten uns alle gleich ins kühle Nass und staunten nicht schlecht, als wir beim Verlassen des Wassers alle irgendwie schmutzig aussahen. Haut und Haare waren mit etwas Organischem aus dem See überzogen, dass sich auch nicht abrubbeln liess und nach dem Trocknen etwas spannte. Dusche war weit und breit keine in Sicht. Nun, es war halt dann wie es war und schlimmer konnte es auch nicht mehr werden. Wir waren dann alle mehrmals im See und geduscht wurde halt dann zuhause. Ob das immer so ist? Wir hatten jedenfalls einen tollen und abwechslungsreichen Tag im schönen Wallis!

 

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